Eines berühmten Medici gründliches Bedencken und physicalische Anmerckungen von dem tödlichen Dampff der Holtz-Kohlen. Auf Veranlassung der in Jena beym Ausgang des 1715. Jahres vorgefallenen traurigen Begebenheit aufgesetzet ...

Halle: Rengerische Buchhandlung, 1716. paperback. Gut. Kl.-8vo. (ca. 16 x 10,5 cm). Fadengeheftet, ohne Umschlag, 32 S. Ferchl 242. - Hoffmanns Stellungnahme zur sogenannten "Jenaer Christnachttragödie", bei der mehrere Männer starben. Der Vorfall erregte großes öffentliches Aufsehen und verursachte eine Kontroverse zwischen Medizinern, Theologen und Juristen (Vgl. Nicklas, Thomas. Die Entmachtung des Teufels. Das Jenaer Ereignis 1715 und die Dämonologie der Aufklärung. In: Cahiers d'Études Germaniques 62, 2012, S. 165-178). Das zunächst anonym veröffentlichte Gutachten erklärt die Todesfälle und die Symptome der Überlebenden durch Rauchgasvergiftung und zieht damit die richtigen medizinischen Schlussfolgerungen. Es verweist dabei insbesondere auf die unvollständige Verbrennung als Haupt-Gefahrenquelle. Hoffmann damit als "Entdecker" des Kohlenmonoxids zu bezeichnen geht sicherlich zu weit, aber seine sorgfältige Analyse des Vorfalls war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu den späteren Erkenntnissen der Chemie und Toxikologie über die Rauchgase, insbesondere das Kohlenstoffmonoxid. - Aus dem Text: "Man hüte sich für den Dampf von feuchten nicht genug ausgebrannten und erst anglimmenden Kohlen/ als für eine Sache/ die leichter und unvermerckter/ als das stärckste Gifft tödten kann" (S. 30). - Gut erhaltenes, seltenes Traktat (wohl aus einem Sammelband ausgebunden). Seiten leicht gebräunt und stellenweise etwas fleckig.